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Hate Speech (deutsch: Hassrede) ist längst kein Randphänomen mehr, sondern ein weit verbreitetes Problem unserer digitalen Gesellschaft. Gemeint sind damit abwertende, hetzerische oder diskriminierende Äußerungen, die sich häufig gegen einzelne Menschen oder Menschengruppen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, sexuellen Orientierung, ihres Geschlechts oder anderer Merkmale richten. Im Internet und insbesondere auf Social Media Plattformen verbreitet sich Hate Speech besonders schnell, da Kommentare und Inhalte innerhalb weniger Sekunden ein breites Publikum erreichen können. Hate Speech kann zur Folge haben, dass sich Betroffene bedroht oder ausgegrenzt fühlen, der öffentliche Diskurs verroht und demokratische Werte unter Druck geraten. 

Trotz Filtern und Meldefunktionen von Social Media Plattformen, ist Hate Speech nach wie vor ein großes Problem im digitalen Raum und erfordert öffentliche Aufmerksamkeit und die Sensibilisierung und Stärkung der Handlungskompetenz von Nutzenden. 

Dauer ca. 3 Stunden
Gruppengröße 3-4 Personen
Komplexität hoch
Altersempfehlung 13-17 Jahre

Durch Kampagnen kann es gelingen, in Form von verschiedenen Maßnahmen und Aktionen Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema zu lenken. Die Teilnehmenden sollen in der folgenden Methode eine solche Kampagne gegen “Hate Speech” produzieren.  

Der Prozess der Videoerstellung erfolgt in drei Schritten und wird dabei von der durchführenden Fachkraft strukturiert begleitet. Dafür entwerfen die Teilnehmenden ein Storyboard und entwickeln einen Slogan. Anschließend drehen sie auf Basis ihrer Vorbereitungen ein TikTok, das sie anschließend zum Beispiel mit iMovie schneiden.  

Material

Beschreibung der Methode

Vor der Durchführung der eigentlichen Methode ist es wichtig, mit den Teilnehmenden ausführlich über das Thema Hate Speech zu sprechen. Somit erhalten die Teilnehmenden einen umfassenden Einblick darin, in welchen Facetten Hate Speech auftritt und wie dagegen vorgegangen werden kann. Darüber hinaus sollten auch Aufbau und Wirkung von Kampagnen thematisiert werden. Dabei kann es hilfreich sein, Beispiele von aktuellen Kampagnen zu zeigen. Anschließend teilen sich die Teilnehmenden in Kleingruppen von 3-4 Personen ein. 

Im ersten Schritt erfolgt nun ein Brainstorming für das Storyboard. Das Merkblatt “Wie erstelle ich ein Kampagnenvideo?” kann hier besonders hilfreich sein.  

Haben sich die Teilnehmenden auf einen Themenschwerpunkt festgelegt, können sie nun einen passenden Slogan finden. Die durchführende Fachkraft sollte die Teilnehmenden dahingehend bestärken, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Oft kann es helfen, alles aufzuschreiben, was einem in den Sinn kommt. Anschließend kann aus allen gesammelten Ideen aussortiert werden, bis der passendste Slogan übrigbleibt.  

Haben sich die Teilnehmenden auf einen Slogan festgelegt, kann nun mit dem Filmdreh begonnen werden. Hierzu sollten sich die Teilnehmenden an dem zuvor erstelltem Storyboard orientieren. 

Anschließend folgt der Videoschnitt. Als Schnittprogramm kann beispielsweise die App iMovie verwendet werden. Sollte auf andere Apps zurückgegriffen werden, ist es ratsam sie zuvor auf ihre Datenschutzkonformität zu überprüfen. Je nach Vorerfahrung ist es zudem ratsam, den Teilnehmenden eine kurze Einführung in die App zu geben.  

Sind die Filme fertig, können sie gemeinsam im Plenum angeschaut und besprochen werden. 

Stärken der Methode

Durch das Anfertigen der Kampagnenvideos setzen sich die Teilnehmenden intensiv mit dem Thema Hate Speech auseinander und beziehen dabei ihr eigenes Umfeld mit ein. In der Brainstormingphase werden sie angeregt, darüber nachzudenken, wie man Hate Speech begegnen kann und versetzen sich dabei sowohl in die Perspektive von Betroffenen als auch in die von Menschen, die selbst Hate Speech verbreiten. Die Methode fördert so eine reflektierte Auseinandersetzung mit dem Thema. 

Das eigene Aktivwerden trägt dazu bei, sich von schwerwiegenden Themen wie Hate Speech und Diskriminierung nicht entmutigen zu lassen und vermittelt zugleich das Gefühl von Selbstwirksamkeit. Darüber hinaus stärkt die Methode wesentliche Medienkompetenzen, wie die strukturierte Planung eines Films sowie praktische Fertigkeiten beim Dreh und Schnitt.