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Die Social-Media-Plattform TikTok ist bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Sie nutzen diese zum Großteil täglich und orientieren sich teilweise an dort auffindbaren Influencer*innen, Trends, Challenges oder Ähnlichem. Gerade weil eine solche Social-Media-Plattform Kinder und Jugendliche in ihrer Identitätsentwicklung beeinflussen kann, gilt es, mögliche Einstellungen, die eine  sichere Nutzung von TikTok fördern sollen, näher zu betrachten. Dabei sind stetige, gemeinsam besprochene Absprachen bedeutsam.

Ein besonderer Stellenwert kommt den Jugendschutzeinstellungen von TikTok zu. Diese sollen Kinder und Jugendliche  vor potenziellen Gefahren schützen, wie beispielsweise vor ungeeigneten Inhalten oder Cybermobbing.

Begleiteter Modus

Als eine erweiterte Funktion hat TikTok den sogenannten begleiteten Modus eingeführt. Dieser ermöglicht es Eltern, die Nutzung der App durch ihre Kinder zu begrenzen.  Das bedeutet, dass sie im Profil ihrer Kinder über die Bildschirmzeit, Kontaktmöglichkeiten und die Filterung des „For you“-Feeds verfügen können. Beispielsweise können sie für die Bildschirmzeit auswählen, wie lange ihr Kind am Tag TikTok nutzen kann (zwischen 40, 60, 90 und 120 Minuten am Tag). Sobald die festgelegte Nutzungszeit abgelaufen ist, kann diese nur vom Gerät der Eltern aus und über die Eingabe eines Passworts verlängert werden. Für die Einstellung solcher Funktionen brauchen Eltern ebenfalls ein eigenes TikTok-Konto. Im Rahmen der Kontaktmöglichkeiten kann eingestellt werden, welche Personen dem jeweiligen Account Nachrichten schreiben können und Inhalte kommentieren dürfen  (Freund*innen oder alle).

Nicht einsehbar ist, welche Nachrichten und Kommentare die Kinder erhalten und welche Inhalte sie konsumieren. Bei der Nutzung des Begleiteten Modus sollte darauf geachtet werden, dass die Kinder in die Entscheidungen miteingebunden werden und dass die Eltern Verständnis für die Faszination ihrer Kinder zeigen. Sonst kann es sein, dass die Kinder sich kontrolliert fühlen, was zu Konflikten innerhalb der Familie führen kann.

Voreinstellungen bei Minderjährigen

Mittlerweile werden alle Konten von Personen zwischen 13 und 15 Jahren automatisch auf „privat“ gestellt. Nutzer*innen dieser Altersgruppe können nun selbst entscheiden, wer ihnen folgt und wer ihre Videos anschauen darf. Zudem ist die Kommentarfunktion für andere deaktiviert und kann in den Geräteeinstellungen maximal für „Freunde“ freigegeben werden. Auch Funktionen wie „Duett“ (paralleles Drehen eines Videos zu einem anderen TikTok-Video), „Stitch“ (Abschnitte aus den Videos anderer TikTok-Nutzer*innen editieren und in das eigene Video integrieren) sowie „Schlag anderen dein Konto vor“ sind deaktiviert. Videos dieser Altersgruppe können auch nicht mehr heruntergeladen werden. Hier gilt es zu beachten, dass trotz dieser Einschränkung von TikTok weiterhin Videos von anderen User*innen abgefilmt oder mit speziellen Programmen gespeichert werden können.

Auch die Accounts von 16- und 17-Jährigen sind in einigen Funktionen eingeschränkt. Die Funktionen „Duett“ und „Stitch“ gibt es, diese sind aber in den Standardeinstellungen auf „Freunde“ gesetzt. Das Herunterladen der eigenen Videos durch andere Nutzer*innen ist in den Grundeinstellungen deaktiviert, kann aber nachträglich wieder aktiviert werden. Alle Nutzer*innen über 18 Jahre können selbst entscheiden, wer ihre Videos herunterladen kann. Außerdem steht die Funktion des Hostings von Livestreams auf TikTok und der Versand von Direktnachrichten nur noch Nutzer*innen ab 16 Jahren zur Verfügung. Virtuelle Geschenke kaufen, versenden oder erhalten können nur Nutzer*innen erst ab 18 Jahren.

Wichtig zu beachten ist, dass die Sicherheitsvorkehrungen von TikTok nur greifen, wenn bei der Registrierung ein korrektes Geburtsdatum angegeben wurde. Eine Überprüfung der Angaben wird von TikTok nicht vorgenommen.

Tipps und Hinweise

Generell gilt es für jegliches Vornehmen von Begrenzungen das gemeinsame Gespräch mit den Kindern und Jugendlichen zu suchen. Dadurch kann eine offene Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen gefördert werden. Gemeinsam können Eltern mit ihren Kindern entdecken, wie die Social-Media-Plattform TikTok funktioniert und sie zeitgleich über mögliche Herausforderungen aufklären. Eltern sollten bei der Nutzung von TikTok durch ihr Kind stets als Ansprechpersonen zur Verfügung stehen und Sorgen sowie Ängste der jungen Heranwachsenden ernst nehmen. Auch sollten ihnen Handlungsoptionen an die Hand gegeben werden, die sie nutzen können, wenn sie beispielsweise unangebrachte Nachrichten erhalten. Dabei kann den Kindern und Jugendlichen die Meldefunktion erklärt werden. Auch sollten Themen wie Datenschutz, Privatsphäre und Urheberrecht auf TikTok gemeinsam besprochen werden, um einen verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit Inhalten zu fördern.

Erstellt am 06.07.2023