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Dauer ca. 20 Minuten
Gruppengröße ab 6 Personen
Komplexität einfach
Altersempfehlung 6-12 Jahre

Die Methode ‚Emoji-Selfie‘ bietet ein spielerisches Warmup und eignet sich außerdem dafür, über die Kommunikation mit Emojis und mögliche Missverständnisse in diesem Zusammenhang zu sprechen.  

Material

  • (Polaroid-)Kamera/Tablets oder Smartphones zum Fotografieren 
  • Ausgedruckte Emojis  

Vorbereitung

Vor der Durchführung der Methode sucht die Fachkraft nach passenden Emojis, die von den Teilnehmenden anschließend in einem Foto dargestellt werden sollen. Die Emojis können dabei verschiedene Stimmungen widerspiegeln und sollten mit dem Körper oder dem Gesicht darstellbar sein. Wenn die Fachkraft plant, nach der Fotochallenge eine Diskussion über Emojis selbst anzuregen, kann bereits bei der Auswahl darauf geachtet werden, gerade die Emojis zu verwenden, bei denen die Bedeutung nicht von vornherein deutlich ist. Die Emojis werden dann ausgedruckt.  

Im Vorfeld ist außerdem zu entscheiden, mit welchem Gerät fotografiert werden soll. Als Erinnerung ist eine Polaroid-Kamera besonders schön, da die Teilnehmenden das entstandene Foto nach Wunsch auch aufhängen beziehungsweise behalten können. Ist jedoch keine Polaroid-Kamera zur Verfügung, eignen sich digitale Geräte wie ein Tablet oder Smartphone genauso.  

Beschreibung der Methode

Zunächst werden die Teilnehmenden in Gruppen aufgeteilt, in einer Kleingruppe sollten maximal fünf Personen sein. Jede Gruppe erhält nun ein ausgedrucktes Emoji. Die Aufgabe ist nun, das Emoji in einem Foto nachzustellen und zwar so gut, dass es von den anderen Gruppen im Nachhinein wieder dem richtigen Emoji zugeordnet werden kann. Aufgepasst werden sollte also auch beim Austeilen der Emojis, denn die Gruppen sollten sich untereinander nicht verraten, welchen Emoji sie erhalten haben.  

Wie die Teilnehmenden die Emojis darstellen, ist ihnen offengelassen: Es können, aber müssen nicht alle Teilnehmenden auf einem Bild sein, auch zusätzliche Requisiten können für das Foto verwendet werden. Haben sich die Gruppen ein Konzept für das Foto überlegt, lassen sie sich von der Fachkraft fotografieren oder machen – je nach verfügbarer Kamera – ein Selfie. Damit die anderen Gruppen möglichst wenig mitbekommen, kann für das Foto ein anderer Raum oder beispielsweise auch ein Flur außerhalb des Workshopraums verwendet werden.  

Sobald jede Gruppe ein Foto gemacht hat, sammeln sich die Teilnehmenden und die Fachkraft wieder im Plenum. Die Gruppen geben ihren Emoji ab und die ausgedruckten Emojis liegen nun in der Mitte des Raums oder an der Tafel. Je nach Zielgruppe können die Emojis nun bereits sichtbar oder verdeckt sein. Schwieriger, aber je nach Zielgruppe auch spannender ist es, wenn die Emojis verdeckt sind und ganz ohne Vorlage erraten werden muss. Nach und nach präsentieren die Gruppen nun zuerst ihr Foto und lassen die anderen Gruppen raten, welches Emoji sie wohl darstellen wollten. 

Während der Präsentation der Emojis können diese auch als Kommunikationsmittel aufgegriffen werden und gemeinsam darüber gesprochen werden, wann und wofür die Teilnehmenden Emojis benutzen. Zunächst sind Emojis gerade für Kinder und Jugendliche ein Mittel, um sich auszudrücken. Emojis können die digitale Kommunikation erheblich vereinfachen, da sie – obwohl man das Gegenüber nicht sieht – das Potenzial haben, Gefühle zu transportieren. So können Stimmungen ausgedrückt werden oder Aussagen in den richtigen Kontext gesetzt werden.  

Allerdings birgt die Kommunikation mit Emojis auch einige Herausforderungen: Die Bedeutung von Emojis ist meist nicht eindeutig definierbar und unterscheidet sich je nach Kontext. Auch der kulturelle Hintergrund entscheidend für die Interpretation der Emojis: So wird beispielsweise das grinsende Emoji in China eher mit Skepsis in Verbindung gebracht, während er im europäischen Raum eine positive Stimmung ausdrückt. Die ‘Daumen-hoch’-Geste wird beispielsweise in Australien, Griechenland, Russland und Frankreich als obszöne Geste gedeutet und so ist auch bei der Verwendung des entsprechenden Emojis Vorsicht geboten, obgleich er hierzulande als Zustimmung gelesen wird. Missverständnisse in der Kommunikation über Emojis entstehen außerdem häufig auch dadurch, dass Emojis in den verschiedenen Betriebssystemen auf unterschiedliche Weise angezeigt werden. Das Emoji, das man also vom eigenen Endgerät abschickt, kann von dem Empfangenden mit anderem Betriebssystem alleine aufgrund der Darstellung anders interpretiert werden. Eine Orientierung an der Bedeutung von Emojis bietet beispielsweise emojiwiki – hier kann man verschiedene Emojis auswählen und mehr über die ursprüngliche Bedeutung sowie häufige Verwendungsweisen erfahren.   

Stärken der Methode

Die Methode eignet sich vor allem als Einstiegsmethode: Die Teilnehmenden müssen für das Foto teilweise aus sich herauskommen, so wird die Stimmung bereits aufgelockert. Außerdem kann die Methode dazu genutzt werden, um auf Polaroid-Fotografie einzugehen.  Anschließend kann gut zu den Themen Fotografie, digitale Kommunikation oder Stress im Netz übergeleitet werden. In der Konzeptentwicklung für das Foto werden außerdem Teamkompetenzen gestärkt.  

Erstellt am 31.07.2023