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YouTube steht nicht nur bei Jugendlichen hoch im Kurs, auch Kinder nutzen die Videoplattform häufig und gerne. Schon die Kleinsten verstehen es, ihre Lieblingsvideos wie Sandmännchen, Biene Maja und Co auf dem Tablet oder Smartphone abzuspielen. Praktisch vor allem dann, wenn der Nachwuchs gerade nicht beaufsichtigt werden kann. Doch viele Eltern stellen sich dabei berechtigte Fragen: Welche Videos sind für mein Kind geeignet? Und wie schütze ich es vor unangemessenen Clips und Werbeinhalten?

Kindgerechtes Angebot

Mit der App YouTube Kids brachte Google 2017 auch für deutsche Nutzer*innen eine sichere Alternative für Familien auf den Markt. Zielgruppe sind Kinder ab dem Vorschulalter, die App ist kindgerecht gestaltet und kann ohne Lesekompetenz bedient werden. Sie ist kostenfrei für iOS und Android erhältlich und funktioniert auch ohne die Verknüpfung mit einem Google-Konto. Die App ist nicht werbefrei, Mitarbeiter*innen prüfen jedoch vorab, ob die Werbeeinblendungen für Kinder unbedenklich sind. Aus den vier Kategorien „Serien“, „Musik“, „Lernen“ und „Erkunden“ können Clips entweder einzeln ausgewählt oder über die Suche gefunden werden. Die App greift dabei auf das gesamte Angebot von YouTube zurück, jugendgefährdende Inhalte werden mittels eines Algorithmus herausgefiltert.

Schutzeinstellungen

Erwachsene können die App vor der Nutzung individuell auf ihre Bedürfnisse anpassen:

  • Altersangabe: gibt man das Alter des Kindes an, so werden in der App nur altersgerechte Videos angezeigt
  • Sicherheitscode: Damit die Einstellungen nicht von Kindern geändert werden können, sind sie durch ein benutzerdefiniertes Passwort geschützt
  • Suchfunktion: Schaltet man die Suchfunktion aus, werden auf dem Startbildschirm nur noch voreingestellte Videos und Kanäle oder zum Benutzenden passende Vorschläge angezeigt
  • Timer: Eltern können einen beliebigen Zeitraum von einer bis 120 Minuten auswählen, in dem die Kinder Videos konsumieren dürfen. Ein Balken am oberen Bildschirmrand signalisiert den jungen Nutzer*innen, wieviel Zeit schon abgelaufen ist, danach erscheint ein Sperrbildschirm. Startet man die App neu, ist die Timerfunktion jedoch deaktiviert.

Sicherheitslücken

YouTube Kids bietet eine Reihe an Funktionen, die den Videokonsum für Kinder kontrollierter und sicherer macht. Doch Vorsicht: Da die Clips nicht manuell überprüft werden, kann die App nicht alle unangemessene Videos herausfiltern. Wie alle Programme, die auf Algorithmen basieren, weist auch YouTube Kids Fehler auf. Kinder können leider auch hier auf problematische Inhalte wie etwa Gewaltverherrlichungen oder Werbevideos mit Produktplatzierungen stoßen. Damit die App sich ständig verbessern kann, sollen User*innen bedenkliche Videos sofort melden, diese werden dann von Mitarbeiter*innen geprüft.

Tipps und Hinweise

Die App sollte also nicht ohne Aufsicht oder gar als Babysitter-Ersatz verwendet werden. YouTube Kids kann eine technische Hilfestellung sein, Kinder in einer relativ sicheren Umgebung im Umgang mit Videoplattformen zu begleiten. Mehr als eine Ergänzung zur erzieherischen Kontrolle kann sie allerdings nicht sein, denn aufrichtiges Interesse und ein konstruktiver Dialog zwischen Eltern und Kindern sind für Heranwachsende nach wie vor die beste Unterstützung auf dem Weg zu selbstbestimmten und medienkompetenten Nutzer*innen. YouTube Kids ist somit vergleichbar mit den Schwimmflügeln im Hallenbad – sie können im Zweifelsfall vor dem Ertrinken schützen, den Schwimmtrainer oder die Badeaufsicht ersetzen sie jedoch nicht!

Erstellt am 26.02.2018