Wenn ich Bundeskanzler*in wäre…
Kinder und Jugendliche haben das Recht auf aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Sie können sich einbringen, mitentscheiden, ihre Interessen kundtun und Meinungen vertreten. Dabei spielen auch politische Partizipationsprozesse eine wesentliche Rolle. Von zentraler Bedeutung ist hier der Austausch auf Augenhöhe. Die Medien gilt es dabei nicht unbeachtet zu lassen, Kinder und Jugendliche werden heutzutage schon im frühen Alter mit medialen Inhalten konfrontiert. Social Media bietet ihnen eine Plattform zum Austausch und Aneignen neuen Wissens, beispielsweise durch Videos zu aktuellen Themen wie der vergangenen Bundestagswahl, aktuellen Landtagswahlen oder Wahlen in anderen Ländern. Thematisiert man das Thema Wahlwerbung mit Kindern und Jugendlichen, so spielt zum einen Social Media eine Rolle, zum anderen ist die Kampagnenarbeit bedeutsam. Fragen wie: “Was ist eine Kampagne?” oder “Was macht eine gute Kampagne aus?” können Kindern und Jugendlichen gestellt werden. Die folgende Methode stellt dar, wie das Thema Bundestagswahl in einem Filmprojekt umgesetzt werden kann, in dem eigene Wahlkampagnen erstellt werden.
Die Methode wurde im abgeschlossenen Projektformat „Aktiv mit Medien“ am Gymnasium Unterföhring erprobt.
Technik und Material
- 5 – 7 Tablets
- Schnittprogramm (bspw. iMovie)
- Beamer
- Tafel/Flipchart
Beschreibung der Methode
Um in das Thema politische Wahlen einzusteigen, können aktuelle Wahlvideos mit den Teilnehmenden gesichtet und zusammen angeschaut werden. Anschließend werden diese beurteilt, indem die Teilnehmenden gefragt werden, was ihnen positiv bzw. negativ aufgefallen ist. Die Ergebnisse können auf der Tafel oder einer Flipchart festgehalten werden.
In diesem Zuge wird außerdem die Thematik der Kampagnenarbeit erläutert, indem folgende Fragen gestellt und beantwortet werden:
- Was ist eine Kampagne?
- Was macht eine gute Kampagne aus?
- Was ist ein Slogan?
Im nächsten Schritt werden Kleingruppen gebildet. Auf Grundlage der Beurteilung der Wahlvideos und der Hintergrundinformationen zur Kampagnenarbeit können die Teilnehmenden individuell in Kleingruppen eigene Themenideen zu Wahlkampagnen sammeln. Leitende Fragen können sein: “Wofür möchte ich mich einsetzen?”, “Welches Thema ist mir wichtig und sollte angesprochen werden?”, “Wie kann ich das Thema in einer Wahlkampagne ausdrücken?” oder “Welcher Slogan passt zu meinem Thema?”.
Sie bekommen darüber hinaus die Aufgabe, ihrer Kleingruppe – passend zum Thema – einen Namen zu geben, sodass sie als Partei fungieren. Ihnen wird die Möglichkeit gegeben, einen Kandidaten oder eine Kandidatin auszuwählen, der oder die die Wahlkampagne präsentiert und für die Partei antritt.
Im Anschluss daran erfolgt eine kurze Technikeinführung in das gewählte Videoschnittprogramm, zum Beispiel iMovie. Danach haben die einzelnen Gruppen Zeit, ihre Wahlkampagne in einem Video umzusetzen und mit dem Schnittprogramm zu bearbeiten. Den Abschluss bilden die Präsentationen der Wahlvideos durch die Parteien. Diese können durch den oder die Kandidat*in oder die gesamte Partei vorgestellt werden. Die Schüler*innen können nach der Präsentation der Wahlvideos abstimmen, welche Partei sie am meisten überzeugt hat. Dies kann anhand festgelegter Kriterien erfolgen. Im besten Fall gewinnt eine Partei, deren Kandidat*in zur*zum Kanzler*in gewählt wird.
Stärken der Methode
Durch diese Methode wird den Teilnehmenden Raum geboten, ihren Themen und Interessen nachzukommen. Ihren Meinungen wird Gehör verschaffen und die Partizipation wird gefördert. Gleichzeitig wird ihnen Hintergrundwissen zum Thema Wahlen und der Erstellung von Videos zu einem bestimmten Thema vermittelt. Ihre Kreativität und Teamarbeit werden gefördert und in der abschließenden Präsentation lernen sie, ihre Meinung vor der Gruppe oder Klasse zu vertreten.
Tipps und Hinweise
Die Methode kann alternativ in einen anderen Kontext gesetzt werden. Beispielsweise können die Wahlvideos für die Position des*der Schuldirektor*in oder des*der Bürgermeister*in gedreht werden.
Erstellt am 22.03.2022
