Navigation überspringen

Kinder und Jugendliche nutzen innerhalb ihrer Schulklasse häufig Klassenchats in verschiedenen Messenger-Diensten. Darüber tauschen sie sich beispielsweise über Hausaufgaben oder über bevorstehende Prüfungen aus. Neben dem sinnvollen Austausch und dem Fördern des Klassenzusammenhalts können aber auch Konflikte auftreten, wie z.B. Online-Mobbing. Solche Online-Konflikte beeinflussen das Klassenklima häufig negativ. Um dies zu vermeiden ist es wichtig gemeinsam Regeln aufzustellen.

 

Dauer ca. 45 Minuten
Gruppengröße Kleingruppen mit max. 5 Personen
Komplexität mittel
Altersempfehlung ab 10 Jahren

Mithilfe dieser Methode lassen sich Online-Konflikte reflektieren und infolgedessen gemeinsame Regeln aufstellen.

Technik und Material

  • Laptop oder PC mit WLAN
  • Beamer mit Verbindungskabel
  • Pro Gruppe ein ausgedrucktes Arbeitsblatt mit dem jeweiligen Chatverlauf
  • Stifte
  • Plakat

Beschreibung der Methode

Um sich mit dem Thema Klassenchat auseinandersetzen zu können ist es empfehlenswert, im Vorhinein über Erfahrungen mit bzw. in einem Klassenchat zu sprechen. Es können Fragen gestellt werden, wie z.B. Wisst ihr, was ein Klassenchat ist? Habt ihr bereits einen Klassenchat? Welche Themen besprecht ihr dort? Sofern noch kein „offizieller“ Klassenchat besteht, kann diese Methode ebenfalls dazu genutzt werden, um im Vorhinein eine Grundlage für das Erstellen eines solchen Chats zu schaffen und Rahmenbedingungen für den dortigen Umgang miteinander zu schaffen.

Nach einem ersten Austausch kann sich der Methode zugewandt werden. Dafür ist es notwendig, dass die Fachkraft im Vorhinein Beispielchats erstellt. Mit dem Online-Generator fakewhats lassen sich Klassenchats simulieren und als Abbildung abspeichern. Dabei können verschiedene Einstellungen vorgenommen werden, wie z.B. das Anpassen des Chat-Namens oder das Formulieren von individuellen Nachrichten. Ziel des Generierens von fiktiven Klassenchats ist es, jeder Kleingruppe eine Art von Online-Konflikten zuteilen zu können. Beispiel dafür sind: Spaß-Streit, Meinungsverschiedenheit, Streit oder Online-Mobbing.

Für das Durchführen der Methode werden die Teilnehmenden in Kleingruppen mit maximal fünf Personen eingeteilt. Jeder Gruppe wird nun ein Chat-Beispiel zugeordnet. Dieses erhalten die Teilnehmenden in ausgedruckter Form. Ebenfalls wird jeder Gruppe ein Arbeitsblatt ausgeteilt, auf dem sie gemeinsam verschiedene Fragen beantworten sollen. Die Fragen können beispielsweise wie folgt lauten:

  • Um was für einen dargestellten Online-Konflikt handelt es sich hier?
  • Kam so etwas ähnliches auch schon einmal bei euch vor?
  • Wie könnte man so einen Konflikt vermeiden?
  • Welche Regel könnte ihr in eurem Klassenchat aufstellen, damit ihr gut miteinander auskommt?

Nach dem Beantworten der Fragen kommen alle wieder in einer großen Gruppe zusammen. Nun stellt jede Kleingruppe ihr Chat-Beispiel vor. Dafür kann die jeweilige Abbildung per Beamer auf eine Wand projiziert werden. Im Anschluss an die Vorstellung werden die Regeln für den Klassenchat auf einem großen Plakat zusammengetragen. Um eine Einhaltung der Regeln zu erreichen, ist es möglich, dass jede*r die Regeln unterschreibt. Das Plakat kann im Klassenraum aufgehängt werden. Zusätzlich wird in der Gruppe eine Möglichkeit gesucht, wie das Einhalten der Regeln verfolgt werden kann. Eine Idee wäre beispielsweise das Bestimmen einer Person, die den Klassenchat und die Regeln im Blick behält. Dafür eignet sich oft der*die Klassensprecher*in oder eine demokratisch gewählte Person gut.

Wichtig bei dieser Methode ist es den Hauptfokus auf das Erstellen von Regeln zu legen um verschiedene Arten von Konflikten vermeiden zu können und weniger darauf, Fehlverhalten zu bestrafen.

Stärken der Methode

Die Methode ermöglicht es bei den Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie Konflikte entstehen und wie sie vermieden werden können. Sie können dabei ihr eigenes Online-Verhalten und das ihres Umfelds reflektieren und gemeinsam Regeln für den Klassenchat erarbeiten. Somit entwickeln sie wertvolle Aspekte für einen respektvollen Umgang miteinander. Wichtig ist hierbei, dass die aufgestellten Regeln sich in erster Linie an „offizielle“ Klassenchats richten, also solche, die in Absprache mit der Klassenleitung oder dem*der Klassensprecher*in gegründet wurden. Insgesamt eignet sich diese Methode aber gut, um zu verdeutlichen, wo der Spaß aufhört. Darüber hinaus lernen sie ihre eigenen Grenzen in Bezug auf Chats und den Umgang untereinander zusetzen. Außerdem schult das gemeinsame Absprechen von Regeln die Sozialkompetenz der Kinder und Jugendlichen.

Erstellt am 19.11.2020