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Dauer 2 Stunden
Gruppengröße ab 6 Teilnehmer*innen
Komplexität einfach
Altersempfehlung ab 12 Jahre

Bei einem Szenario oder Planspiel schlüpfen die Teilnehmer*innen in die Rollen von Social Media-Betreibern und reflektieren ihren Umgang mit Instagram, Snapchat und Co aus einer anderen Perspektive. Dabei werden die technische Komplexität von Social Media-Plattformen sowie die Spannungsfelder, in denen Kinder und Jugendliche online agieren reflektiert, sowie mögliche Handlungsoptionen diskutiert.

Material

  • Stift und Papier

Beschreibung der Methode

Die Teilnehmer*innen werden in zwei oder mehr Gruppen von maximal vier Personen aufgeteilt. Die Kleingruppen schlüpfen nun in die Rolle von Social Media-Betreibern. Sie erhalten von der Spielleitung den Auftrag, sich als Internetagenturen mit der Gründung einer neuen, verbesserten Community zu beschäftigen.

Dabei sollen einerseits Probleme der bereits existierenden Communitys wie zum Beispiel Werbung, Datenhandel, Intransparenz oder Mobbing aus ihrer Sicht benannt werden. Zum anderen sollen Lösungsmöglichkeiten für diese Probleme sowie neue Funktionalitäten entwickelt werden, die für User*innen wichtig und spannend sein könnten. Die Community braucht natürlich auch einen Namen und ein Logo. Die von den Teilnehmer*innen entwickelten Modelle werden dann wechselseitig vorgestellt, diskutiert und konstruktiv kritisiert.

In einem weiteren Schritt kann die perfekte Community auch visuell dargestellt werden, z.B. durch ein Erklärvideo, eine Präsentation oder einen kleinen Werbeclip.

Eine andere Variante, die mehr Zeit beansprucht (von einem halben Tag bis hin zu mehreren Tagen), dafür aber eine differenziertere Auseinandersetzung ermöglicht, stellt ein Planspiel dar, bei dem zusätzliche Rollen vergeben werden. Die möglichen Rollen sollten von den Teilnehmer*innen selbst erarbeitet werden. Die Bandbreite kann dabei von Social Media-Betreibern bis zu Nutzenden, Politikerinnen oder Politikern, Datenschützerinnen oder Datenschützern u.a. reichen. Für die Kommunikation während des Planspiels können auch Online-Kommunikationsmittel wie zum Beispiel Skype oder Face Time oder Communitys genutzt werden. Ein umfangreiches Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung zu Planspielen gibt es hier.

Stärken der Methode

Im Planspiel werden zum einen die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen von Social Media-Plattformen thematisiert und jene Spannungsfelder reflektiert, in denen Jugendliche online agieren. Zum anderen werden Problemlösungen entwickelt, die sich auch auf die existierenden Communitys anwenden lassen.

Tipps und Hinweise

Die Teilnehmer*innen agieren im Planspiel sehr selbstbestimmt. Die Rolle der Pädagog*innen darf jedoch nicht unterschätzt werden. Die Aufgabe der pädagogischen Fachkraft ist es, Problemfelder zu benennen (zum Beispiel gesetzlicher Datenschutz, Persönlichkeitsrechte u.a.), Hintergrundinformationen zu vermitteln, zur Diskussion anzuregen und Möglichkeiten des Transfers des Besprochenen in die alltägliche Onlinenutzung aufzuweisen.

Erstellt am 30.01.2018