KI-Tools zur Erzeugung von Musik
Neben der Text- und Bildererstellung gibt es auch zahlreiche KI-Tools, die auf die Kreation von Jingles oder gar ganzen Musikstücken ausgelegt sind. Diese benötigen meist nur ein paar Anweisungen (Prompts), um Songtexte und Melodien zu generieren. Algorithmen entwickeln dann auf Basis von gelernten Klängen und Tonabfolgen neue Musik. Die so generierten Stücke sind teilweise kaum noch von menschlich geschriebenen Musikstücken unterscheidbar.
Die Verwendung derartiger KI-Tools kann besonders für den Musikunterricht spannend sein. Aber auch in anderen Kontexten können musikerzeugenden KI-Tools zu einem kreativen Lernumfeld für aktive Medienarbeit beitragen. Schüler*innen können so den Umgang mit KI und die Eingabe von Prompts üben und erhalten gleichzeitig einen eigenen Sound, mit dem sie beispielsweise selbst erstellte Videos hinterlegen können.
Folgende Tools eignen sich besonders für den Einsatz im pädagogischen Kontext:
Suno
Die Anwendung Suno ist einfach und intuitiv zu bedienen. Musikstücke können entweder durch die Auswahl von Anweisungsblöcken oder mit eigenen Prompts erstellt werden.
Um Suno nutzen zu können, ist eine Registrierung, zum Beispiel mit einem Google- oder Windows-account, erforderlich. In der kostenfreien Version können nun 10 Songs pro Tag erstellt werden und für nicht-kommerzielle Zwecke genutzt werden. Die Rechte an den erstellten Songs liegen bei Suno. Die bei der Registrierung angegebenen sowie automatisch gesammelte Daten werden gespeichert, der Server von Suno liegt in den USA.
Aiva
Auch Aiva kann kostenlos zur KI-gestützten Erzeugung von Musik genutzt werden. Die Musikstücke lassen sich auf Basis von zahlreichen voreingestellten Profilen (z.B. klassisches Klavier, 80er-Pop etc.) erzeugen. Darüber hinaus lassen sich im Nachhinein Elemente wie Tempo, Instrumente und Klang anpassen.
Für die Nutzung von Aiva ist eine Registrierung notwendig, in der Basisversion ist die Anzahl der Downloads auf drei Stück pro Monat begrenzt. In diesem Fall liegen die Rechte der Songs bei Aiva und sie dürfen nur für nicht-kommerzielle Zwecke genutzt werden. Die bei der Registrierung angegebenen sowie automatisch gesammelte Daten werden gespeichert. Über den Server-Standort wird keine Angabe gemacht.
Melobytes
Für die Nutzung der Anwendung Melobytes ist ebenfalls eine Registrierung notwendig. Die Nutzung ist kostenlos, in der Basis-Version jedoch mit einer etwas längeren Wartezeit verbunden. Dafür ist kein Limit vorhanden, was die Anzahl an erstellten Songs angeht. Die Plattform Melobytes bietet verschiedene Möglichkeiten der kreativen Anwendung von KI. So können Lieder zum Beispiel auch mithilfe eines Bildgenerators erstellt werden. Auch die bloße Erstellung eines Liedes nur anhand eines Textes (einstellbar sind dabei viele verschiedene Sprachen) ist möglich.
Die bei der Registrierung angegebenen sowie automatisch gesammelte Daten werden gespeichert. Die Daten werden in der EU und den USA in den Amazon web Service Facilities gespeichert.
SongR
Ein weiteres kostenloses Tool zur Kreation von Musik ist SongR. Die Nutzungs dieses Tools ist auch ohne Anmeldung möglich und es besteht kein Limit, was die Anzahl an kreierten Songs betrifft. Lediglich zum Herunterladen der generierten Inhalte müssen Nutzende eine Registrierung durchführen. Zwar dürfen die erzeugten Inhalte nicht kommerziell genutzt werden, das bloße Teilen und Posten auf Social Media ist jedoch erlaubt. Inhalte können durch Eingabe von Prompts oder anhand eines Bildes erzeugt werden. Auch die Eingabe von selbst geschriebenen Lyrics ist möglich. Die passende Melodie wird dann anhand der Auswahl eines Genres hinzugefügt.
Die bei der Registrierung angegebenen sowie automatisch gesammelte Daten werden gespeichert, der Server liegt in den USA.
Blob Opera
Das Tool Blob Opera unterscheidet sich ein wenig von den zuvor vorgestellten Anwendungen. Das von Google bereitgestellte Tool ermöglicht es Opern zu kreieren. Hierzu können verschiedene Gesangsstimmen (Bass, Tenor etc.) durch anklicken aktiviert und in ihrer Tonhöhe verändert werden. Durch das Bewegen der „Blobs“ ändern sich die gesungenen Vokale. Die Anwendung kann dazu dienen, das Zusammenspiel von Stimmen in der Oper kreativ zu beleuchten. Die Nutzung und das Herunterladen von erstellten Stücken ist ohne Anmeldung möglich.
Tipps und Hinweise
Durch den Einsatz der KI-Tools können gleich mehrere Lernziele erreicht werden: Zum einen fördert das Experimentieren der Schüler*innen ihre Kreativität. Auch das technische Verständnis vom Umgang mit KI und der Eingabe von Prompts kann durch die Einbindung solcher Tools in den Unterricht geschult werden. Schüler*innen bekommen ein Gefühl dafür, wie der Algorithmus arbeitet und wie Anweisungen in den Songs umgesetzt werden. Zudem kann die Auseinandersetzung mit Stilmitteln und eine Diskussion über die, teilweise gegebenenfalls stereotype, Nutzung gewisser Instrumente in der Musik angeregt werden. Auch das Thema Urheberrecht kann im Rahmen der Musik-Tools diskutiert werden. Schüler*innen werden dazu aufgefordert, sich im Rahmen des Unterrichts mit dem Urheberrecht und den Lizenzbestimmungen der jeweiligen Plattformen auseinanderzusetzen. Aber auch die Meinung der Schüler*innen zum viel diskutierten Thema „Künstliche Intelligenz und Urheberrecht“ kann in diesem Zusammenhang reflektiert werden.
Bei der Nutzung der Tools im Unterricht sollte darauf geachtet werden, dass entweder Programme verwendet werden, die ohne Anmeldung funktionieren oder bereits ein gemeinsamer Zugang eingerichtet ist. So wird vermieden, dass die Schüler*innen sich mit ihrer eigenen E-Mail-Adresse registrieren müssen.