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Ob in Social Media oder beim Online-Shopping: viele Menschen geben im Internet eine große Menge an persönlichen Daten preis. Besonders in sozialen Netzwerken gehen die Nutzenden freizügig mit ihren Daten um. Sie richten ihr Profil mit vielen persönlichen Informationen ein, posten Fotos oder nehmen Freundschaftsanfragen von Personen, die sie kaum oder gar nicht kennen an.
Durch die hinterlassenen Daten können Cyberkriminelle sehr leicht fremde Identitäten annehmen und sie missbrauchen.

Was genau ist Identitätsdiebstahl?

Als Identitätsdiebstahl wird die unbefugte Verwendung von personenbezogenen Daten durch Dritte bezeichnet. Beim Identitätsdiebstahl werden zunächst nur die Daten gestohlen. Erst wenn die Daten benutzt werden, spricht man vom Identitätsmissbrauch und somit auch von einer Straftat. Diese kann vom Kreditkartenbetrug bis hin zu einer Rufschädigung reichen.
Häufig reicht es schon aus, mit dem Namen, der Adresse und dem Geburtsdatum, eine falsche Identität anzunehmen. Mit diesen wenigen Informationen können zum Beispiel Mobilfunkverträge verändert oder neu abgeschlossen werden.
Oftmals bleibt der Identitätsdiebstahl zunächst unbemerkt, da die Betroffenen ihre Daten weiterhin nutzen können. Erst wenn ein Schaden entstanden ist, werden die Geschädigten darauf aufmerksam.

Durch Schadsoftware oder E-Mails gelangen Diebe an die Daten

Cyberkriminelle nutzen oft illegale Methoden, um auf eine große Menge an Daten zuzugreifen. Wenn der PC mit Schadsoftware infiziert wurde, können Online-Eingaben mitgelesen, gespeichert und an die Kriminellen weitergeleitet werden.
Eine weitere, gängige Methode ist das Versenden von Phishing-Mails. Mit gefälschten E-Mails oder Webseiten versuchen die Betrüger, Zugangsdaten abzufangen. Die empfangsberechtigten Personen werden dabei auf Internetseiten gelockt, die den echten Diensten sehr ähnlich sind. Dort werden sie gebeten, persönliche Daten einzugeben. Viele Nutzende lassen sich dadurch leicht täuschen und die Diebe gelangen sehr schnell an die Daten.
Mittlerweile können auch über das Smartphone Schadprogramme installiert werden. Außerdem werden bei den meisten, gerade kostenlosen Apps Daten gesammelt und an Werbeanbieter geschickt. Auch hier können Daten abgefangen und für kriminelle Zwecke verwendet werden.

Motive hinter dem Identitätsdiebstahl

Betrüger versuchen, mit den gefälschten E-Mails oder Webseiten die Zugangsdaten ihrer Opfer abzufangen, um an Geld oder Ware zu gelangen. Mit den Daten können sie in Online-Shops Produkte bestellen oder im schlimmsten Fall die Konten leerräumen.
Hinter einer vorgetäuschten Identität muss aber nicht immer ein finanzielles Motiv stecken. In Social Media Plattformen können Personen ein falsches Internet-Profil erstellen, um andere zu mobben oder ihren Ruf zu schädigen. Sie schreiben zum Beispiel im Namen der Opfer Hass-Mails oder stellen peinliche Fotos online.

Wie schützt man sich vor einem Identitätsdiebstahl?

Jede*r kann Opfer eines Identitätsdiebstahls werden, dennoch kann durch einige Sicherheitsvorkehrungen das Risiko verringert werden. Zunächst ist es wichtig, für seine Onlinedienste ein sicheres Passwort einzurichten. Ein Passwort sollte aus mindestens 6 Zeichen, darunter Zahlen und Sonderzeichen, bestehen. Geburtsdaten oder Familiennamen sollten grundsätzlich vermieden werden. Außerdem ist es sicherer, wenn das Passwort regelmäßig geändert wird. Für die verschiedenen Onlinedienste sollte außerdem ein anderes Passwort verwendet werden, denn wenn die Diebe erst einmal die Zugangsdaten haben, werden sie sich von einem Konto zum nächsten durcharbeiten.
Einige Webdienste bieten die Zwei-Faktor-Authentifizierung an. Zusätzlich zu den Login-Daten wird ein weiterer Code abgefragt, der zuvor per SMS verschickt wurde.
Außerdem sollte das Betriebssystem und die Antivirussoftware regelmäßig aktualisiert werden, um Sicherheitslücken zu schließen.
Bei öffentlichen WLAN-Netzwerken ist besondere Vorsicht geboten. Der Zugang ist unverschlüsselt und somit haben es Hacker leicht, Daten auszuspähen.
Des Weiteren sollten personenbezogene Daten mit Bedacht preisgegeben werden. Daten, die digital nicht zu finden sind, können nicht so einfach geklaut oder missbraucht werden.

Rechtliche Schritte bei Identitätsmissbrauch

Egal ob es um Geld oder Rufschädigung geht: alle die Opfer eines Identitätsmissbrauchs geworden sind, sollten Strafanzeige stellen. Auch Unternehmen machen sich strafbar, wenn sie ohne die Erlaubnis personenbezogene Daten verlieren oder an Dritte weitergeben.
Ebenfalls strafbar ist Cyber-Mobbing, welches in Verbindung mit Identitätsmissbrauch steht, da es gegen das Persönlichkeitsrecht und andere gesetzliche Regelungen verstößt.

Erstellt am 30.07.2018